Kriegsbewältigung findet noch immer statt
Das was unsere Eltern und Großeltern im 2.Weltkrieg erlebt und erlitten haben, wirkt sich bis heute auf unsere eigene Lebensbewältigung aus – auf uns Kinder und Enkelkinder dieser Kriegsgeneration.
Viele die Flucht, Hunger, Repressalien in dieser Zeit erlebten, haben diese Erinnerungen verdrängt; zu schmerzhaft ist das, was damals geschehen ist.
Somit sitzt das emotionale Erbe tief und es werden Schmerz, Hilflosigkeit, innere Kapitulation unbewußt an die nächste Generation weitergegeben.
Kriegsgeschichte wird so zu Familiengeschichte – weit über das Kriegsende hinaus.
Wer sich mit dieser Kriegsgeschichte beschäftigt, der erfährt auch viel über sich selber.
Viele Verhaltensweisen in unserem jetzigen Leben lassen sich aus diesen Kriegsereignissen ableiten, die uns bis heute durch die Erziehung geprägt haben:
Scham, Verdrängung, Leistungsanspruch, Weigerung den eigenen Gefühlen eine Stimme zu geben u.v.m.
Auch gibt die Psychologie ein klares Statement zum Thema Transgenerationales Trauma und erkennt den Zusammenhang zwischen aktuellen psychischen Krankheiten und dem emotionalen Erbe des 2. Weltkrieges.
Es wird dabei ersichtlich, dass die Annäherung der Generationen und das Verständnis für die Verhaltensmechanismen im 3. Reich nur über Transparenz und Vergangenheitsbewältigung möglich ist.
»Dieses Buch hat das Potenzial, Familienbeziehungen zum Positiven zu verändern. Denn Verständnis ist die Voraussetzung für Versöhnung.«
Ursula Nuber, Psychologie Heute